Einzeltherapie oder doch in der Gruppe?

Während den Probesitzungen, in denen es ja auch um die Erfassung Ihrer Beschwerden und Problemfelder geht, empfiehlt es sich zu überprüfen, in welchem Modus Sie ihre Schwierigkeiten konstruktiv und zuverlässig bearbeiten können. Neben den verschiedenen therapeutischen Schulen und Ansätzen – z. B. eher Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie – sollte dabei auch berücksichtigt werden, ob es mehr Sinn macht zu zweit nach den Auslösern und Zusammenhängen zu forschen oder ob die Anwesenheit weiterer Personen im Rahmen einer Gruppenbehandlung diesen Prozess entscheidend bereichern und vertiefen kann.

Die erste Idee: eine Einzeltherapie

Die meisten Mensche denken zunächst an ein Zweier-Setting (ein/e Therapeut/in und ein/e Patient/in), wenn sie eine Psychotherapie in Erwägung ziehen. Dies mag auch darin begründet sein, dass dieses Bild in Film und Fernsehen besonders propagiert wird und somit in unseren Vorstellungen verankert ist. Zum anderen ist mit der Aussicht auf Selbstoffenbarung häufig so viel Angst und Scham verbunden, dass uns die Anwesenheit Anderer dabei als störend erscheint. Gerade wenn es um die detaillierte und höchst differenzierte Betrachtung individueller Probleme geht (z. B. Einflüsse und Folgen der sexuellen Orientierung oder zur ersten Stabilisierung im Rahmen einer aktuen Krisen) kann eine Einzeltherapie Mittel der Wahl sein.

Die erste Idee: eine Einzeltherapie

Die meisten Mensche denken zunächst an ein Zweier-Setting (ein/e Therapeut/in und ein/e Patient/in), wenn sie eine Psychotherapie in Erwägung ziehen. Dies mag auch darin begründet sein, dass dieses Bild in Film und Fernsehen besonders propagiert wird und somit in unseren Vorstellungen verankert ist. Zum anderen ist mit der Aussicht auf Selbstoffenbarung häufig so viel Angst und Scham verbunden, dass uns die Anwesenheit Anderer dabei als störend erscheint. Gerade wenn es um die detaillierte und höchst differenzierte Betrachtung individueller Probleme geht (z. B. Einflüsse und Folgen der sexuellen Orientierung oder zur ersten Stabilisierung im Rahmen einer aktuen Krisen) kann eine Einzeltherapie Mittel der Wahl sein.

Wo eine Gruppenpsychotherapie Vorteile bringt:

Menschen sind und bleiben soziale Wesen. Damit sind sie in diversen Beziehungen mit unterschiedlichen Menschen verflochten und teils ziemlich verwickelt. Das gilt auch für ihre Schwierierigkeiten und Problemfelder, die selten komplett von – früheren und aktuellen – Beziehungseinflüssen zu trennen sind. Je mehr zwischenmenschliche Aspekte und Auswirkungen anzunehmen sind, desto eher bringt eine Gruppe Vorteile.

Die Forschung hat gezeigt, dass eine Psychotherapie umso hilfreicher ist und mehr Veränderungsprozesse anstößt, wenn durch sie Probleme nicht nur – kopfmäßig – besprochen werden, sondern wenn die damit verbundenen Ursachen stattdessen im Prozess erlebbar und erfahrbar werden. Aufgrund der ständigen Interaktion mit anderen Gruppenmitgliedern (“Man kann nicht nicht kommunizieren, selbst wenn der Mund geschlossen bleibt”), gelingt es in der Regel leichter Zugang zu zugrunde liegenden Aspekten zu erhalten, wie z. B. unterschwellige Erwartungen, erlebte Enttäuschungen oder bislang unbewusste Ängste. Durch die Art und Weise, in der die anderen Gruppenmitglieder auf die eigene Person reagieren oder durch deren konkrete Rückmeldungen, kann man viel neues über seine Außenwirkung erfahren. Aber auch die Erfahrung, dass man selbst auf unterschiedliche Gruppenmitglieder in verschiedener Weise reagiert, obwohl diese sich vielleicht ähnlich verhalten, macht vielfach deutlich, wie subjektiv und situativ unser Erleben ist. Über die Teilnahme an der Gruppe und die sorgfältige Wahrnehmung dessen, was man dabei am eigenen Leib erfährt, wird beispielsweise erfahrbar, wie groß die Neigung ist, entweder zu kontrollieren oder die Verbindung zum Gegenüber aufzugeben. Oder die gemeinsame Reflexion zeigt basale Diskrepanzen auf zwischen dem, was man selbst beabsichtigt (z.B. Nähe herstellen) und welche Wirkung die eigene Handlung beim Gegenüber anstößt (z.B. Erleben von Druck oder ausgeschlossen zu sein). Solche Aspekte aufzudecken ist natürlich von unschätzbarem Wert für das eigene Selbstverständnis.

„Wohin wir auch kommen, bauen wir unsere kleine Bühne auf, nehmen eine bestimmte Haltung auf ihr ein und sehen die Dinge in unserem Licht. Dann suchen wir Mitspieler in unserem Stück.“

Die Gruppe bietet vielfältige Möglichkeiten, um „unsere Bühne / unsere Haltung / unser Licht“ und somit uns selbst mithilfe unterschiedlicher Perspektiven zu reflektieren.

Der Blick auf eine Therapiegruppe ist sehr vielfältig.

Eine kleine Auswahl – die Gruppe ist…

  • ein Beziehungsnetz
  • ein System
  • ein Interaktionsfeld
  • eine Leinwand
  • ein Resonanzboden
  • ein Facettenspiegel
  • eine Bühne
  • ein Rückhalt
  • ein Stimulus
  • ein Authentizitätsraum
  • eine Lebensschule
  • eine Zeitmaschine
  • ein Raum um sich selbst in vielfältiger Weise zu erleben und kennen zu lernen